DC-Laden: Wie Unternehmen profitieren können

Ladeinfrastruktur für Unternehmen |

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In dieser Blogserie befassen wir uns mit Ladegeschwindigkeiten. Da E-Fahrzeuge immer größere Reichweiten aufweisen und viele Fortschritte in der Schnellladetechnologie gemacht werden, interessieren sich immer mehr Unternehmen für DC-Schnellladeinfrastruktur. Bis 2040 sollen Stromer immerhin mehr als die Hälfte aller Fahrzeugverkäufe ausmachen. Daher muss jedes Unternehmen einen Weg finden, Ladeinfrastruktur bereitzustellen - für die eigenen Mitarbeiter, Kunden, die eigene Flotte oder Besucher. In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede zwischen AC- und DC-Laden und geben Tipps, wie Sie feststellen können, ob DC-Schnellladen für Ihr Unternehmen geeignet ist.

Das Tankstellenmodell wird es nicht mehr geben

So viel steht fest: E-Fahrzeuge werden auf ganz andere Art und Weise betankt als Benzin- oder Dieselfahrzeuge. E-Fahrer wie ich machen selten eine separate Fahrt, um ihr Auto aufzuladen. Stattdessen schließen wir unser Auto dort an, wo wir uns gerade aufhalten, sei es über Nacht zu Hause oder tagsüber auf dem Parkplatz im Büro oder beim Einkaufen.

Ähnlich war es damals beim Übergang vom Festnetz- zum Mobiltelefon. Handys wurden entwickelt, da sich immer mehr Menschen die Frage stellten: Warum muss ich eigentlich irgendwo hingehen, um einen Anruf zu tätigen? Warum kann ich das nicht einfach überall machen? Das Gleiche gilt für das Laden von Elektrofahrzeugen: Warum sollte ich irgendwo extra hinfahren, um zu laden? Eigentlich sollte man überall da aufladen können, wo man parkt. Das ist das neue Erlebnis und wird der neue Normalzustand mit einem E-Auto.

Typischerweise nutzen E-Fahrer eher AC-Normalladestationen, die eine Reichweite von etwa 40 Kilometer pro Ladestunde bieten. Das Aufladen kann zwar länger dauern als das Tanken, aber das ist in Ordnung - die meisten Autos verbringen eh mehr als 90 % der Zeit geparkt, so dass es reichlich Gelegenheit zum Aufladen gibt. Deshalb muss hier umgedacht werden, da ein Benziner ganz anders aufgetankt wird als ein E-Auto. Das bedeutet übrigens auch, dass DC-Schnellladen für die meisten Elektrofahrzeuge nicht die primäre Tank- bzw. Lademethode ist.

Wo DC-Schnellladen ins Spiel kommt

Obwohl es nicht die Norm ist, E-Fahrzeuge rapide aufzuladen, bietet das DC-Schnellladen eine bequeme Option bei Zeitnot oder wenn man nur für kurze Zeit parkt, wie z.B. auf dem Rastplatz an der Autobahn. Schnellladen kann zudem eine wichtige Komponente des Lademixes für leichte, mittelschwere oder schwere Fuhrparks sein, deren Fahrzeuge für ihre Routen stets aufgeladen bleiben müssen. Wie unterscheiden sich AC- und DC-Ladestationen und woher wissen Sie, ob die eine oder die andere Station für Ihren Standort geeignet ist?

Level 2 AC Charging at Work

Der Unterschied zwischen AC-Normal- und DC-Schnellladen

Steckdosen versorgen Geräte mit Wechselstrom (AC = alternating current), aber Batterien benötigen Gleichstrom (DC = direct current) zum Aufladen. Beim AC-Laden wird Wechselstrom abgegeben, der in einem fahrzeuginternen Wandler zu Gleichstrom umgewandelt wird, um so die Fahrzeugbatterie zu laden. Die verfügbaren AC-Ladegeschwindigkeiten sind abhängig von der Spannung der AC-Steckdose und der Geschwindigkeit des Wandlers im Fahrzeug. DC-Schnellladestationen wandeln Wechselstrom allerdings schon innerhalb der Station in Gleichstrom um und liefern diesen direkt an die Batterien – das ermöglicht eine wesentlich schnellere Ladung. Wie das technisch funktioniert, hatten wir uns in diesem Blog über Ladekurven angeschaut. Die Gleichstrom-Ladegeschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab, z. B. dem aktuellen Ladezustand der Batterie, der Leistung der Ladestation und der Kapazität der Fahrzeugbatterie zur Stromaufnahme. Vielleicht haben Sie schon bemerkt, dass Ihr Mobiltelefon langsamer lädt, wenn es fast voll ist. Bei Fahrzeugbatterien verhält es sich ähnlich, nur dass hier viel mehr Leistung im Spiel ist.

Würden Sie Ihr E-Auto an einer Steckdose aufladen?

Beim Langsamladen wird ein Elektroauto an einen normalen 230-Volt- und 16-Ampere-Stromkreis angeschlossen (wie in einer durchschnittlichen Haushaltssteckdose). Somit bräuchte man über 24 Stunden, um ein elektrisches Fahrzeug vollständig aufzuladen. Während dies bei einigen Plug-in-Hybriden mit begrenzter elektrischer Reichweite und einem Benzinmotor über Nacht funktionieren kann, ist es typischerweise zu langsam, um Elektroautos mit großer Reichweite oder Flottenfahrzeuge effektiv aufzuladen. Langsame Ladestationen sind in der Regel auch nicht vernetzt, so dass es keine Möglichkeit für Fahrer gibt, sie zu finden oder für Unternehmen, sie zu verwalten. Langsame Ladesäulen qualifizieren sich nicht für die vielen Zuschüsse und Förderungen, die für die Elektromobilität zur Verfügung stehen. Daher raten wir Unternehmen ganz von dieser Option ab.

AC-Normalladen: Das Multitalent

AC-Ladelösungen bieten eine zusätzliche Reichweite von ca. 40 Kilometer pro Ladestunde und sind die ideale Wahl für Orte, an denen man für einige Stunden parkt, wie z.B. in Wohngebieten, bei Bürogebäuden oder beim längeren Einkaufen. Sie sind relativ erschwinglich in der Bereitstellung, einfach zu verwalten und attraktiv für Kunden, was sie zu einer guten Wahl für viele Unternehmen und Flotten macht. Für Flottenfahrzeuge, die über Nacht geparkt bleiben, bietet AC-Ladeinfrastruktur in der Regel mehr als genug Zeit, um eine volle Ladung zu erhalten.

DC Fast Charging on the Road

DC-Schnellladung: Genau das Richtige in bestimmten Situationen

In einem vorherigen Beitrag behandelten wir die Grundlagen, wann und wie E-Fahrer DC-Schnellladestationen nutzen sollten. Unternehmen und Flotten können das DC-Schnellladen auf ähnliche Weise betrachten. Es hat viele Vorteile, wie zum Beispiel die Möglichkeit, schneller zu laden und mehr Fahrzeuge an einem Tag zu laden. Allerdings hat es auch seine Kosten: Die Stationen selbst sind teurer, der Aufbau des Standorts ist umfangreicher und Sie benötigen eine höhere Stromversorgung. Dennoch kann sich die Investition für stark frequentierte Orte entlang von Hauptverkehrsstraßen oder für Schwerlastflotten mit einsatzkritischen Ladeanforderungen lohnen.

Vernetzte Stationen sind ein Muss

Unabhängig davon, welche Ladegeschwindigkeit Sie wählen, sollten Sie sich für vernetzte Ladelösungen entscheiden. E-Fahrer können diese Stationen nämlich über mobile Apps finden und Ihr Geschäft besuchen, während sie laden. Vernetzte Ladelösungen geben Ihnen Cloud-basierte Kontrolle darüber, wer Ihre Stationen nutzen kann (Mitarbeiter, Besucher...) und wie viel es sie kostet zu laden. Außerdem liefert eine vernetzte bzw. smarte Lösung Daten darüber, wann, wie lange und wie oft an Ihrem Standort geladen wird. Langsame Ladestationen (mit Steckdosengeschwindigkeit) sind in der Regel nicht mit einem Netzwerk verbunden, so dass es für Fahrer nahezu unmöglich ist, die Stationen zu finden oder für die Stationsbesitzer, sie zu verwalten.

Darüber hinaus sind vernetzte Stationen wirtschaftlich sinnvoll, da ein intelligentes Energiemanagement die elektrische Kapazität zwischen den Stationen aufteilen kann, wodurch teure Infrastruktur-Upgrades vermieden werden. Vernetzte Lösungen können automatisch aktualisiert werden, so dass sie für Sie und Ihre Fahrer immer mit den neuesten Funktionen ausgestattet sind.

Die Informationen in diesem Beitrag sind schon mal eine gute Grundlage, doch es gibt noch viel mehr über das Thema zu lernen. In unserem Leitfaden gibt es alle wichtigen Details und mehr, um die richtige Wahl zwischen AC- und DC-Laden zu treffen.

Zum Leitfaden


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